Schulsanitäter

Zwei Schulsanitäter bitte in die linke Sporthalle! Ich wiederhole: Zwei Schulsanitäter bitte in die linke Sporthalle!”, tönt es aus dem Lautsprecher in jedem Klassenzimmer. Türen schlagen, laute, eilige Schritte auf dem Gang. 
So beginnt ein normaler Einsatz für unsere Schulsanitäter. Was die beiden dann in der linken Sporthalle erwartet, wissen sie noch nicht. Vielleicht ein verstauchtes Handgelenk oder eine Prellung am Kopf ? In den vergangenen Schuljahren wurden die Schulsanitäter meist wegen Stürzen oder anderen Unfällen in der Pause oder im Sportunterricht gerufen. Bei kleineren Verletzungen können die Schüler danach weiter den Unterricht besuchen. In schwierigeren Fällen verständigen die Schulsanitäter den Rettungsdienst zur ärztlichen Versorgung, was zum Glück nur selten vorkommt.

Dabei wären unsere Schulsanitäter auch für echte Notfälle gut ausgebildet. Die Basisausbildung wird in einem zweitägigen Erste-Hilfe-Kurs vermittelt. Darauf baut dann die zweite Stufe auf: die dreitägige Ausbildung zum Schulsanitäter. Damit die Fähigkeiten im Lauf der Zeit nicht einrosten, besuchen die Schulsanitäter  mindestens einmal im Jahr Fortbildungen zu Themen wie z.B. „Drogen und ihre Gefahren”, „Was tun beim Sportunfall?” oder „Warum dürfen Medikamente nur vom Arzt gegeben werden?” oder einen Defibrillationskurs.

Das Foto entstand während einer Großübung am Willi-Graf-Gymnasium. Die Schulsänitätsdienste von verschiedenen Schulen probten zusammen den Ernstfall: Während des Chemieunterrichts ereignet sich eine Explosion, bei der der Lehrer und die Schüler in den ersten Reihen unmittelbar verletzt werden. Durch die Entstehung von giftigen Dämpfen tragen aber alle 30 Schüler der Klasse Verletzungen der Atemwege davon. Die Schulsanitäter mussten zuerst die Verletzten in Sicherheit bringen und je nach Schwere der Verletzung erstversorgen.

Manchmal geht es auch weniger ernst zu: Mit Hilfe von Knetmasse, Puder und roter Farbe wurden realistisch aussehende Verletzungen wie aufgeschürfte Hände, Glassplitter in Händen, schwere Augenverletzungen oder Brandwunden geschminkt.

Was bei einem Notruf auf der anderen Seite der Telefonleitung passiert, konnten unsere Schulsanitäter bei einer Exkursion zur integrierten Leitstelle, bei der alle Notrufe der Stadt München eingehen, erfahren. Egal ob Feuer oder medizinischer Notfall – innerhalb von Sekunden sind die zuständigen Einsatzkräfte alarmiert. Die Schwindelfreien unter unseren Schulsanitätern durften dann noch mit einer Drehleiter das grandiose Panorama über den Dächern Münchens genießen.

Wenn du Lust hast, dich den Schulsanitätern des Karlsgymnasiums anzuschließen und mindestens die 7. Klasse besuchst, dann melde dich bei mir.

Stefan Reißl